Der Ausschuss für Frauen und Gleichstellung hat das Thema Femizide diskutiert – ein Thema, das auch gesellschaftlich immer wieder für Aufmerksamkeit sorgt. Wir Freie Demokraten im Landtag Rheinland-Pfalz nehmen diese Debatte ernst, weil Gewalt gegen Frauen eine Realität ist, die uns alle angeht. Sie geschieht oft dort, wo Vertrauen und Nähe eigentlich Sicherheit geben sollten – in engen sozialen Beziehungen. In rund vier von fünf Fällen sind Frauen die Opfer männlicher Gewalt. Unser Anspruch ist klar: Wir wollen nicht zuschauen, sondern aufklären, vorbeugen und handeln.
Was ist ein Femizid?
Allgemeinhin wird unter einem Femizid die Tötung einer Frau verstanden, weil sie eine Frau ist – also eine Tat, bei der geschlechtsspezifische Motive wie Kontrolle, Besitzdenken oder patriarchale Strukturen eine Rolle spielen. Nicht jedes Tötungsdelikt an einer Frau ist damit automatisch ein Femizid.
Nach Angaben des Bundeskriminalamts (BKA) wurden im Jahr 2023 bundesweit 938 Frauen und Mädchen Opfer versuchter oder vollendeter Tötungsdelikte, davon 360 vollendet. In rund 80 Prozent der Fälle stand der Täter in einer aktuellen oder früheren Partnerschaft mit dem Opfer. Diese Zahlen zeigen: Femizide sind zwar seltene, aber besonders erschütternde Formen geschlechtsspezifischer Gewalt.
Wie begegnen wir Gewalt gegen Frauen?
Wir Freie Demokraten setzen auf ein Zusammenspiel aus Prävention, Schutz und Stärkung:
- Prävention heißt, früh anzusetzen – mit Aufklärung, Sensibilisierung und der Förderung von Selbstbestimmung.
- Schutz bedeutet, dass Hilfe erreichbar ist, wenn sie gebraucht wird – mit einem dichten Netz aus Beratungsstellen, Frauenhäusern und Interventionsstellen.In Rheinland-Pfalz stehen aktuell 19 Frauenhäuser zur Verfügung, ein 20. wird derzeit in Neuwied aufgebaut. Gleichzeitig haben wir Polizei und Justiz in Rheinland-Pfalz personell und fachlich gestärkt, damit gefährdete Frauen schnell und wirksam geschützt werden können.
- Stärkung meint, Frauen gesellschaftlich, wirtschaftlich und bildungspolitisch zu fördern. Denn wer selbstbestimmt lebt, ist besser geschützt.
Unser Ziel ist, dass Frauen in Rheinland-Pfalz ihr Leben sicher, frei und selbstbestimmt gestalten können.
Wie sicher ist Rheinland-Pfalz?
Rheinland-Pfalz ist und bleibt ein sicheres Land. Unsere Schutz- und Hilfestrukturen greifen, das landesweite Interventionsnetzwerk gilt bundesweit als Vorbild, und die Zusammenarbeit der Behörden ist eng und zuverlässig. Polizei und Justiz leisten dabei einen entscheidenden Beitrag – sie sorgen dafür, dass Bedrohungen ernst genommen und Täter konsequent verfolgt werden.
Dennoch gilt: Jeder Fall von Gewalt ist einer zu viel. Deshalb arbeiten wir weiter daran, Prävention und Unterstützung auszubauen – damit Sicherheit und Teilhabe für Frauen selbstverständlich bleiben.

 
   
 
 
 
 
