Symbolbild: Batteriespeicher und Solaranlagen an einem Feld
Hintergrund

Batteriespeicher als Rückgrat der Energiewende in Rheinland-Pfalz

Batteriespeicher gewinnen in Rheinland-Pfalz rasant an Bedeutung – insbesondere in Eifel und Hunsrück. Sie stabilisieren das Stromnetz, ermöglichen mehr erneuerbare Energien und bringen Investitionen in den ländlichen Raum.

Warum werden Batteriespeicher gerade jetzt so stark ausgebaut?

Mit dem wachsenden Anteil erneuerbarer Energien schwankt die Stromerzeugung stärker – insbesondere im Winter. Batteriespeicher gleichen diese Schwankungen aus, indem sie überschüssigen Strom aus Wind- und Sonnenenergie aufnehmen und bei höherem Bedarf wieder abgeben. So erhöhen sie die Netzstabilität und Versorgungssicherheit und ermöglichen die Energiewende ohne Rückgriff auf fossile Energien.

Hinzu kommt: Die Kosten für Batteriespeicher sind in den vergangenen Jahren deutlich gesunken, vor allem bei Lithium-Ionen-Technologie. Gleichzeitig schaffen neue Rahmenbedingungen im Energiewirtschaftsrecht zusätzliche Investitionsanreize, etwa durch eine zeitlich befristete Befreiung von Netzentgelten für neue Speicherprojekte.

Warum entstehen viele dieser Projekte im ländlichen Raum?

Regionen wie Eifel und Hunsrück verfügen über eine hohe Dichte an Wind- und Solaranlagen sowie über geeignete Flächen in der Nähe von Umspannwerken. Dort lassen sich Batteriespeicher besonders effizient integrieren, weil Transportverluste minimiert und bestehende Netzinfrastrukturen genutzt werden können.

Allein in der Region Trier liegen derzeit zahlreiche Bauanfragen vor. In Wittlich soll für rund 250 Millionen Euro das größte Batteriespeicherwerk Deutschlands entstehen, weitere Anlagen sind unter anderem in Föhren, Morbach und im Eifelkreis Bitburg-Prüm geplant. Damit profitieren ländliche Räume konkret von Investitionen, Wertschöpfung und neuen Arbeitsplätzen.

Welche Rolle spielen Batteriespeicher im Strommarkt?

Batteriespeicher sind längst mehr als technische Hilfsmittel – sie sind aktive Marktakteure. Sie kaufen Strom bei niedrigen Preisen und speisen ihn bei hoher Nachfrage wieder ein. Das glättet Preisspitzen, erhöht die Effizienz des Strommarktes und stärkt die Versorgungssicherheit.

Gleichzeitig zeigen die aktuellen Entwicklungen: Um die Klimaziele zu erreichen, braucht es noch deutlich mehr Speicher. Fachleute gehen davon aus, dass der Bedarf langfristig ein Vielfaches der heute geplanten Kapazitäten beträgt. Batteriespeicher sind damit ein zentraler Baustein einer marktwirtschaftlich organisierten Energiewende.

Wie passt der Ausbau von Batteriespeichern zur Investitionsstrategie des Landes?

Der Ausbau moderner Energieinfrastruktur steht exemplarisch für den Kurs von Rheinland-Pfalz: gezielte Investitionen in Klima und Zukunftsfähigkeit, die ökologische Verantwortung mit wirtschaftlicher Vernunft verbinden. Batteriespeicher zeigen, wie Innovation, Klimaschutz und regionale Entwicklung zusammenwirken können – ohne Verbote, sondern durch Technologieoffenheit und private Investitionen.

Zugleich wird deutlich, dass neue Technologien schnellere und verlässlichere Genehmigungsverfahren brauchen. Gerade weil Batteriespeicher für viele Kommunen Neuland sind, setzt sich die FDP dafür ein, Verfahren zu vereinfachen, Erfahrungswissen zu bündeln und Bürokratie abzubauen. Denn: Investitionen wirken nur dann, wenn sie auch zügig umgesetzt werden können.

 

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