Symbolbild: Stolpersteine
Pressemitteilung

„Nie wieder ist jetzt“ ist keine hohle Phrase

Gedenken an Reichspogromnacht

Anlässlich des 85. Jahrestags der Reichspogromnacht im November 1938 sagt der Vorsitzende der FDP-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz, Philipp Fernis:

„Die schrecklichen Ereignisse des 9. November 1938 müssen uns für immer Mahnung und Auftrag zugleich sein. Der organisierte Angriff der Nazis auf jüdisches Leben ist einer der dunkelsten Tage der deutschen Geschichte. Die schrecklichen Ereignisse dieser Nacht führten in den Holocaust. Die unmenschlichen Verbrechen der Nationalsozialisten dürfen niemals in Vergessenheit geraten. Die Erinnerung daran, dass Demokratie, Freiheit und Menschenrechte keine Selbstverständlichkeiten sind, ist täglich notwendig. Die Werte der Toleranz, der Menschlichkeit sowie den Respekt vor dem Einzelnen gilt es gegen ihre Feinde zu verteidigen.

Das heutige Gedenken an die Reichspogromnacht steht in diesem Jahr vor einem ganz besonderen Hintergrund. Der furchtbare Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober hat gezeigt, wie verletzlich unschuldiges jüdisches Leben auch im 21. Jahrhundert ist. Für uns Freie Demokarten ist es völlig selbstverständlich, dass sich der Staat Israel gegen seine Feinde der Hamas verteidigen darf.

Auch in Deutschland müssen wir jüdische Menschen vor Gewalt, Hass und Anfeindungen schützen. Dass dies notwendig ist, ist schlimm. Wir lassen aber keinen Zweifel daran, dass das Judentum und Menschen jüdischen Glaubens einen unverrückbaren Platz in der Mitte unserer Gesellschaft haben. 

Die teils gewaltsamen Aufmärsche unter einem ‚pro-palästinensischen‘ Deckmantel in ganz Europa schockieren uns. Wenn auf deutschen Straßen 85 Jahre nach der Reichspogromnacht der Tod von Juden gefeiert und gefordert wird, bleibt das für die Beteiligten nicht folgenlos. In den vergangenen Wochen wurden unsere liberalen Werte von Freiheit und Toleranz als Schwäche missverstanden. Dabei ist das Gegenteil richtig.

Der Satz ‚Nie wieder ist jetzt‘ ist keine hohle Phrase. Er ist das Gebot der Stunde. Wer zur Vernichtung jüdischen Lebens aufruft, bekommt eine Antwort des wehrhaften Rechtsstaats. Wer als Ausländer meint, politische Konflikte und Gewaltphantasien in deutschen Innenstädten ausleben zu können, wird sich sehr schnell in seinem Heimatland wiederfinden. Unsere Toleranz hat eine harte Grenze. Wir werden nicht zulassen, dass sie überschritten wird.“