Symbolbild: Schülerin im Klassenraum mit Handy in der Hand
Symbolbild: contrastwerkstatt / Adobe Stock, zugeschnitten, verkleinert
Hintergrund

Landesweites Handyverbot an Schulen?

Soll das Land einheitlich Handys an Schulen verbieten? Diese Frage sorgt für viel Diskussion. Smartphones sind aus dem Alltag von Kindern und Jugendlichen nicht mehr wegzudenken. Das ist Anlass genug, eine Debatte im Landtag zu führen, inwiefern Schulen die Benutzung wie bisher regulieren sollten – oder ob das Land ein allgemeines Verbot für alle erlässt. Wir Freie Demokraten erklären hier, wie wir zu diesen Fragen stehen und was wir uns für digitalen Unterricht wünschen.

Warum wird über ein landesweites Handyverbot diskutiert?

Immer mehr Kinder und Jugendliche bringen Handys und andere Geräte mit in die Schule. Das hat Vorteile wie eine bessere und schnellere Verfügbarkeit von Informationen, einfachere Kommunikation oder bessere Organisation, aber auch Probleme: Handys können im Unterricht ablenken, das Lernen stören und in den Pausen die direkte Kommunikation untereinander verringern. Es gibt auch Risiken wie Cybermobbing, unerlaubte Aufnahmen oder Datenschutzprobleme. Diesem Für und Wider haben sich die Schulen im Land bereits gestellt und schulindividuelle Regelungen zum Umgang mit Handys auf den Weg gebracht. Die CDU will einen Schritt weiter gehen und ein landesweites Handyverbot einführen, das strikt für alle Schulen gilt.

Wie stehen wir Freie Demokraten zu einem landesweiten Handyverbot?

Wir wollen Kinder und Jugendliche fit für die digitale Welt machen. Dazu gehört, dass sie in der Schule lernen, digitale Geräte und Inhalte richtig zu nutzen. Ein pauschales Handyverbot lehnen wir ab. Stattdessen setzen wir auf klare Regeln vor Ort, pädagogische Konzepte und Medienbildung. So lernen Schülerinnen und Schüler verantwortungsvoll mit Smartphones umzugehen, anstatt sie einfach nur wegzuschließen. Die Schulen haben bereits jetzt den Werkzeugkasten, um Mobiltelefone in den Unterricht zu integrieren oder außen vor zu halten. Die CDU führt eine Scheindebatte, die nicht mehr als pädagogischer Populismus ist. Es gibt keine Problemlage, die eine landesweit einheitliche Regelung nötig macht – im Gegenteil: Die Verantwortung vor Ort ist weiterhin gut aufgehoben. Zur Unterstützung der Schulgemeinschaft hat das Land einen neuen Orientierungsrahmen erarbeitet.

Was ist uns beim digitalen Unterricht wichtig?

Guter Unterricht muss Kinder und Jugendliche auf die digitale Welt vorbereiten. Deshalb führen wir Informatik als Pflichtfach an weiterführenden Schulen ein. So lernen alle Schülerinnen und Schüler die Grundlagen der digitalen Welt kennen – von Programmieren bis Datenschutz. Auf Initiative von uns Freien Demokraten wurde das Digitale Kompetenzzentrum am Pädagogischen Landesinstitut eingerichtet. Es unterstützt Schulen und Lehrkräfte bei digitalem Unterricht, Fortbildungen und beim Einsatz pädagogisch geprüfter Konzepte.

Unser Ziel ist klar: Schulen sollen digitale Kompetenzen systematisch vermitteln, Lehrkräfte dafür gut ausbilden und gleichzeitig Regeln entwickeln, die das Lernen schützen. Medienverbote allein schaffen keine Medienkompetenz – guter digitaler Unterricht schon.